#OutInChurch. Für eine Kirche ohne Angst
Mit der Initiative „#OutInChurch. Für eine Kirche ohne Angst“ und im Rahmen einer TV-Dokumentation outen sich heute 125 LGBTIQ+-Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der römisch-katholischen Kirche im deutschen Sprachraum tätig sind. Sie arbeiten und engagieren sich unter anderem in den Bereichen Bildung und Erziehung, Pflege und Sozialarbeit, Kirchenmusik und Seelsorge. Unter ihnen sind Priester, Gemeinde- und Pastoralreferent*innen, Religionslehrer*innen, aber auch Verwaltungsmitarbeiter*innen.
Inspiriert wurde die Initiative #OutInChurch durch die eindrucksvolle Aktion #ActOut, bei der sich Anfang 2021 zahlreiche LGBTIQ+-Schauspieler*innen geoutet haben.
Zu der Aktion erklärt Initiator Jens Ehebrecht-Zumsande, Referent im Generalvikariat des Erzbistums Hamburg: „Viel zu oft wird abstrakt über die Betroffenen gesprochen. Mit #OutInChurch werden die-jenigen, um die es geht, in der Kirche selbst hörbar und sichtbar.“
Im kirchlichen Kontext bedeutet ein solcher Schritt immer noch ein erhebliches Risiko, da ein Coming-out schwerwiegende Folgen bis zur Kündigung und Zerstörung der beruflichen Existenz haben kann. Tief verankerte kirchliche Methoden der Verurteilung und Beschämung machen es queeren Menschen im Dienst der katholischen Kirche schwer, sich zu zeigen.
Die Initiative #OutInChurch möchte zu einer Erneuerung der Glaubwürdigkeit und Menschenfreundlichkeit der katholischen Kirche beitragen.
Das Manifest der Initiative zielt mit seinen Forderungen u. a. darauf ab,
- diffamierende Aussagen der kirchlichen Lehre zu Geschlechtlichkeit und Sexualität auf Grundlage theologischer und humanwissenschaftlicher Erkenntnisse zu revidieren;
- das kirchliche Arbeitsrecht so zu ändern, dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität, auch in einer Partnerschaft beziehungsweise Zivilehe, weder zum Ausschluss von Aufgaben und Ämtern noch zur Kündigung führt;
- dass die Kirche in Riten und Sakramenten sichtbar macht und feiert, dass LGBTIQ+-Personen und -Paare von Gott gesegnet sind.
#OutInChurch ruft alle LGBTIQ+-Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der römisch-katholischen Kirche tätig sind, auf, sich der Initiative anzuschließen. Zudem sind alle Menschen eingeladen, sich mit der Initiative zu solidarisieren. Die Bischöfe und alle, die in der Kirche Verantwortung tragen, die Kirchengemeinden, Verbände und Ordensgemeinschaften werden aufgefordert, ihre Unterstützung für das Manifest öffentlich zu erklären.
Mit der Initiative „#OutInChurch. Für eine Kirche ohne Angst“ und im Rahmen einer TV-Dokumentation outen sich heute 122 LGBTIQ+-Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der römisch-katholischen Kirche im deutschen Sprachraum tätig sind. Sie arbeiten und engagieren sich unter anderem in den Bereichen Bildung und Erziehung, Pflege und Sozialarbeit, Kirchenmusik und Seelsorge. Unter ihnen sind Priester, Gemeinde- und Pastoralreferent*innen, Religionslehrer*innen, aber auch Verwaltungsmitarbeiter*innen.
Inspiriert wurde die Initiative #OutInChurch durch die eindrucksvolle Aktion #ActOut, bei der sich Anfang 2021 zahlreiche LGBTIQ+-Schauspieler*innen geoutet haben.
Zu der Aktion erklärt Initiator Jens Ehebrecht-Zumsande, Referent im Generalvikariat des Erzbistums Hamburg: „Viel zu oft wird abstrakt über die Betroffenen gesprochen. Mit #OutInChurch werden die-jenigen, um die es geht, in der Kirche selbst hörbar und sichtbar.“
Im kirchlichen Kontext bedeutet ein solcher Schritt immer noch ein erhebliches Risiko, da ein Coming-out schwerwiegende Folgen bis zur Kündigung und Zerstörung der beruflichen Existenz haben kann. Tief verankerte kirchliche Methoden der Verurteilung und Beschämung machen es queeren Menschen im Dienst der katholischen Kirche schwer, sich zu zeigen.
Die Initiative #OutInChurch möchte zu einer Erneuerung der Glaubwürdigkeit und Menschenfreundlichkeit der katholischen Kirche beitragen.
Das Manifest der Initiative zielt mit seinen Forderungen u. a. darauf ab,
- diffamierende Aussagen der kirchlichen Lehre zu Geschlechtlichkeit und Sexualität auf Grundlage theologischer und humanwissenschaftlicher Erkenntnisse zu revidieren;
- das kirchliche Arbeitsrecht so zu ändern, dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität, auch in einer Partnerschaft beziehungsweise Zivilehe, weder zum Ausschluss von Aufgaben und Ämtern noch zur Kündigung führt;
- dass die Kirche in Riten und Sakramenten sichtbar macht und feiert, dass LGBTIQ+-Personen und -Paare von Gott gesegnet sind.
#OutInChurch ruft alle LGBTIQ+-Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der römisch-katholischen Kirche tätig sind, auf, sich der Initiative anzuschließen. Zudem sind alle Menschen eingeladen, sich mit der Initiative zu solidarisieren. Die Bischöfe und alle, die in der Kirche Verantwortung tragen, die Kirchengemeinden, Verbände und Ordensgemeinschaften werden aufgefordert, ihre Unterstützung für das Manifest öffentlich zu erklären.
Weitere Informationen:
Pressekontakt und Interviewanfragen:
TV-Dokumentation:
"Wie Gott uns schuf“: 24. Januar 2022 um 20.30 Uhr,
Das Erste https://www.ardmediathek.de
Die Forderungen
#OutInChurch - Für eine Kirche ohne Angst
Unsere Forderungen an die römisch-katholische Kirche
- Wir wollen als LGBTIQ+ Personen in der Kirche ohne Angst offen leben und arbeiten können.
- LGBTIQ+ Personen müssen einen diskriminierungsfreien Zugang zu allen Handlungs- und Berufsfeldern in der Kirche erhalten.
- Das kirchliche Arbeitsrecht muss geändert werden. Ein offenes Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität, auch in einer Partnerschaft beziehungsweise Zivilehe, darf niemals als Loyalitätsverstoß oder Kündigungsgrund gewertet werden.
- Diffamierende und nicht zeitgemäße Aussagen der kirchlichen Lehre zu Geschlechtlichkeit und Sexualität müssen auf Grundlage theologischer und humanwissenschaftlicher Erkenntnisse revidiert werden. Dies ist besonders in Anbetracht weltweiter kirchlicher Verantwortung für die Menschenrechte von LGBTIQ+ Personen von höchster Relevanz.
- Die Kirche darf LGBTIQ+ Personen bzw. -Paaren den Segen Gottes sowie den Zugang zu den Sakramenten nicht vorenthalten.
- Eine Kirche, die sich auf Jesus und seine Botschaft beruft, muss jeder Form von Diskriminierung entschieden entgegentreten und eine Kultur der Diversität fördern.
- Im Umgang mit LGBTIQ+ Personen hat die Kirche im Laufe ihrer Geschichte viel Leid verursacht. Wir erwarten, dass die Bischöfe dafür im Namen der Kirche Verantwortung übernehmen, die institutionelle Schuldgeschichte aufarbeiten und sich für die von uns geforderten Veränderungen einsetzen.